Sitzungs-Beispiel
 

( Diese Sitzung ist wörtlich wiedergegeben ...)

Sitzung von Petra (38 Jahre)
Zur Einführung - Entspannungstext
B: Spür mal in dich, was jetzt da ist
Kl: Unendliche Dunkelheit...aber ich möchte es wissen… es zieht mir die Zähne aufeinander -… dieses verbissene- nicht sagen wollen/können.
B: Kannst du die Dunkelheit sehen?
Kl: Ja
B: Sag´s ihr mal

Kl: Dunkelheit, ich kann dich wahrnehmen. Es ist nicht ganz so dunkel, als ob da Nebel durchziehen, so ein bisschen aufgerissen eben.
B: Kannst du diese Dunkelheit einatmen?
Sonnenblume
Kl: Ich kann sie einatmen aber dann werde ich ja noch dunkler
B: Wie ist das für dich, dass es dunkler wird?
Kl: Ich will sie eher ausatmen…Dunkelheit, ich will dich ausatmen statt einatmen
B: Wie ist das für dich, dieselbe Luft wie die Dunkelheit zu atmen, im selben Raum zu sein?
Kl: Schon irgendwie erdrückend
B: Wo spürst du das?
Kl: Es ist so eine Unsicherheit am ganzen Körper…innere Unruhe ist da
B: Sag es mal der Dunkelheit, dass sie dich erdrückt
Kl: Dunkelheit, du erdrückst mich und löst innere Unruhe in mir aus und Unsicherheit. Da sind jetzt auch Kopfschmerzen…das ist sooo ein Druck. Ich könnte da ja rausgehen aber ich weiß nicht wohin.
B: Ja, sag´s mal der Dunkelheit.
Kl: Dunkelheit, ich weiß das ich rausgehen kann, aber ich weiß gar nicht wohin. Es ist als ob ich auf einem dunklen Planeten bin und diese Musik noch dazu
B: Spürst du deinen Körper auf diesem dunklen Planeten?
Kl: Ja, meine Füße, ich laufe da so lang
B: Wie fühlen sich deine Füße so an, wenn sie da lang laufen?
Kl: Es ist alles schwer und unsicher
B: Was macht der Rest deines Körpers? Wie fühlt er sich an?
Kl: Der versucht es auszubalancieren, damit ich nicht hinfalle
B: Wie ist das für dich?
Kl: Anstrengend
B: Kannst du es deinem Körper sagen
Kl: Es ist anstrengend für mich, dass ich dich immer so ausbalancieren muss damit wir nicht stürzen
B: Was würde passieren wenn du stürzt?
Kl: dann würde ich mir wehtun
B: Spür das mal, was in dir nicht stürzen will
Kl: Die Kleine (Petra) will nicht stürzen, weil niemand da ist der sie aufhebt
B: Spür das mal
Kl: Da ist schon wieder dieses Festhalten, das Ausbalancieren, das «Ich schaff das schon»
B: Kannst du auch fallen?
Kl: Es ist ja dann niemand da der mich tröstet wenn ich mir weh tue, ich bin dann ganz allein, wenn ich falle, dann sterbe ich.
B: Wie ist das für dich?

Kl: Nicht gut
B: Kennst du das Gefühl dazu?
Kl: Es ist die Kleine (Petra) da.
B: Kennt sie das Gefühl?
Kl: Ja, die Große kennt es auch
B: Sag ihr das mal
Kl: Du kennst es auch dieses Gefühl, es hat mit dem Tod von Frank zu tun. Wenn ich hingefallen bin, dann konnte ich jemandem erzählen was passiert ist und jetzt kann ich es niemandem mehr erzählen.
B: Bleib mal mit dem Gefühl, mit dem Tod in Verbindung. Spür mal was da ist.
Kl: Es ist wieder dieses Plötzlich…das Unerwartete. Mit dem Tod bin ich gefallen und ich bin noch nicht wieder aufgestanden.
B: Spür das, du bist nicht aufgestanden
Kl: Ich lieg noch da unten… Es liegt sooo viel Last auf mir drauf.
B: Nimm einfach wahr wie du da liegst
Kl: Ich warte, dass mich jemand aufhebt
B: Wie ist das für dich dort zu liegen?
Kl: Nicht gut
B: Gibt es jemandem dem du es sagen möchtest, zeigen?
Kl: Meinen Kindern
B: Dann hol sie mal...sind sie da?
Kl: Ja, sie sind sehr besorgt und wollen mich aufheben aber irgendwie geht es nicht
B: Sag ihnen das mal
Kl: Ich kann das wahrnehmen, dass ihr mir helfen wollt, mich aufheben wollt, aber irgendwie geht es nicht. Dieses:» Ich bin nicht gut genug, ich weiß nicht ob ich das alles schaffe…» Irgendwie wird die Luft langsam knapp. Es ist total anstrengend.
B: Was ist anstrengend?
Kl: Da unten zu liegen, die Luft wird langsam knapp
B: Was macht es so anstrengend so zu liegen?
Kl: Ich weiß es nicht
B: Spür mal deine Füße, liegen sie auf?
Kl: Nein
B: Wie fühlen sie sich an
Kl: Die fühlen sich ganz leicht an, die hängen irgendwo, die baumeln eben so. Ich liege auf dem Bauch und die Füße sind so nach oben
B: Ja, dann frag mal deinen Körper was es so anstrengend macht so zu liegen oder gibt es jemanden den du fragen kannst außer deinen Körper?
Kl: Körper, was macht es so anstrengend da zu liegen? Er weiß nicht warum er sich drehen soll, irgendwie geht es nicht weiter, so nichts, keine Idee.
B: Wie ist das für dich, das da nichts ist
Kl: Schlimm
B: Erzähl es mal deinem Körper, wie es für dich ist da zu liegen und das da nichts ist.
Kl: Ist total anstrengend so zu liegen, irgendwie drängt sich die Energie von meinem Vater immer rein.
B: Was passiert wenn er sich davor drängt?
Kl: Er ist irgendwie in den dunklen Raum rein gekommen
B: Sag ihm, dass du es weißt
Kl: Ich weiß das du da bist....und mich da liegen siehst…
B: Wie ist das für dich?
Kl: Er hat mir immer gesagt, dass ich es zu Nichts schaffe.

B: Sag´s ihm direkt
Kl: Du hast immer gesagt, das ich es zu Nichts schaffe, du hast mich in diesen Beruf rein gezwungen, zu was anderem würde ich nicht taugen
B: Wie ist das für dich, dass es das sagt?
Kl: Ich fühle mich fallengelassen.
B: Sag es ihm
Kl: Vater, ich fühle mich fallengelassen von dir. Ich will deine Anerkennung nicht, ich brauche sie gar nicht. Du zwingst mich mit deinem---wie… du immer vor mir sitzt, mit deinem gesenkten Kopf, mit deiner Verbissenheit wieder in dieses frühere Leben. Er hat noch immer Macht über mich
B: Sag es ihm
Kl: Du hast immer noch Macht über mich und ich will nicht mehr so sein wie ich gewesen bin, ich will jetzt so sein wie ich bin.
B: Wie bist du denn?
Kl: Na einfach anders, mehr ich selbst. …irgendwie, durch seine Ausstrahlung und dieses mich nicht beachtende, zwingt er mich wieder in das Leben von früher rein und das will ich nicht.
B: Wo oder wer bist du gerade?
Kl: Das weiß ich nicht, es ist so ein Teil, dieser «Nichts Teil» ist das und das ist so anstrengend
B: Ja...was ist passiert?
Kl: Ich weiß nicht, da war so ein Licht gerade
B: Was macht dein Vater jetzt? Kl. Ich weiß nicht aber ich sehe da drüben ein Licht
B: Wie reagiert er das du da liegst?
Kl: Er sieht auf mich herab
B: Schau mal, wie ist sein Blick wenn er auf dich herab sieht
Kl: Er hätte es gewusst, »hab ich doch gleich gesagt das du hinfällst wenn du dich außerhalb der Firma bewegst»
B: Wie ist das für dich?
Kl: Ich habe gar keine Kraft mehr etwas zu tun oder zu sagen.
B: Dann spür mal, wenn du dich außerhalb der Firma bewegst und hinfällst…
Kl: Dann ist niemand da der mich aufhebt, im Moment zu mindest.
B: Und wie ist das für dich, das momentan keiner da ist der dich aufhebt, obwohl dein Vater da ist und das sieht?
Kl: Ich fühle mich allein gelassen. Was meinen Vater betrifft, habe ich nicht das Gefühl das er mir hilft
B: Sag es ihm
Kl: Ich habe nicht das Gefühl das du mir aufhilfst
B: Und wie ist das für dich, dass er dir nicht aufhilft?
Kl: Er sagt, ich bräuchte ihn nur Bitten
B: Wie ist das für dich das er das sagt?
Kl: Ja, ein Teil von mir sagt sofort «Nein, von dir lasse ich mir nicht helfen. Aber ein Teil will es auch und das ist die kleine Petra....und jetzt hebt er die Kleine einfach auf
B: Wie alt ist die, die «Nein» sagt?
Kl: Es ist die große Petra
B: Wie ist das für die Kleine, das die Große «Nein» sagt?
Kl: Die sagt ich soll meinen Stolz fallen lassen und ihn einfach fragen, mich einfach trauen
B: Kennst du deinen Stolz
Kl: Ja...Nein

B: Sag´s ihr
Kl: Ich kenne meinen Stolz nicht wirklich
B: Frag sie mal, ob sie es dir zeigen kann.
Kl: Kannst du mir den Stolz zeigen?..........Die rennt mit mir ins Kindesalter Th. Und wo kommt ihr denn da an?
Kl: Da war ich so 5-6 Jahre
B: Wo seid ihr denn da oder was macht ihr oder was sagt sie dir?
Kl: Sie zeigt es mir einfach, es ist wie ein anderer Film der abläuft. Ich habe sie irgendwie an der Hand und sie zeigt mir, dass ich immer nur mit Jungs gespielt habe und trotzdem noch besser was. Ich war immer schneller, weiter, stärker und da war ich ganz Stolz drauf. Ich sollte ja ein Junge werden und da ich aber ein Mädchen war---- und besser als Jungs. Und jetzt geht sie mit mir durch die Schulzeit. Da war ich auch immer besser als alle anderen im Sport. Jetzt sind wir in der Lehre und da hat mir mein Vater aufgedrückt in diesen Prüfungsrat zu gehen und Da war ich auch ganz Stolz, weil ich die einzige Frau war.
B: Wo spürst du diesen Stolz in dir?
Kl: Es ist im Gesicht, es zieht die Mundwinkel nach unten
B: Ja, sag´s mal dem Stolz, dass du ihn wahrnehmen kannst
Kl: Stolz, ich nehme dich in meinen Kiefern wahr und es zieht mir die Mundwinkel nach unten und es macht mich traurig. Es sind Dinge wo ich jetzt nicht stolz drauf wäre, aber ich habe damit meinem Vater einen Gefallen getan. Wenn ich Gut war, hat er sich mir mehr zugewendet und war stolz auf mich
B: Wie ist das für dich das die Kleine dir zeigt, wie dein Stolz aussieht? Wofür er da ist oder da war.
Kl: Ich finde es gut, es ist ehrlich das sie es mir zeigt, ich kann es so annehmen.
B: Sag´s ihr
Kl: Ich finde das schön von dir, dass du mir meinen Stolz zeigst. Ich kann es so annehmen, es fühlt sich ehrlich an, aber es ist nichts wofür ich heute noch stolz wäre.
B: Worüber bist du heute Stolz?
Kl: Über das was ich geschaffen habe in den letzten Jahren und auf meine Kinder.
B: Kannst du das mal der Kleinen sagen
Kl: Heute bin ich stolz über das was ich geschaffen habe, was ich gelernt habe, was ich mir erarbeitet habe und meine Kinder.
B: Kannst du sie mal fragen welchen Stolz du so loslassen solltest
Kl: Den alten Stolz und das «meinem Vater gefallen müssen»
B: Weißt du auch wie das geht?
Kl: Wie kann ich den Stolz von damals loslassen? Keine Ahnung
B: Kannst du deinem Vater mal in die Augen schauen als erwachsene Petra?
Kl: Ja
B: Kannst du ihm zeigen wie es dir geht
Kl: Er kann mit diesem neuen Stolz gar nichts anfangen und das ich stolz auf die Kinder bin

B: Kann er damit was anfangen, dass du seit dem Tod von Frank gefallen bist
Kl: Nein
B: Kannst du es ihm mal sagen? Kannst du es ihm zeigen, die Petra die liegt seitdem? Willst du sie sehen?
Kl: Ob ich die Kleine sehen will, ja, die sehe ich
B: Darf dein Vater sie auch sehen?
Kl: Er schaut sie an, er würde ihr aber nicht aufhelfen, ihm hat auch niemand geholfen
B: Hat dir schon mal jemand geholfen?
Kl: Ich habe mir selber geholfen....ich weiß nicht wie ich mir aufhelfen soll. Ich habe das Gefühl, ich bin so schwer, das ich mich gar nicht hochheben kann.
B: Kannst du mal Frank und deine Mama holen und ihnen das sagen,zeig ihnen einfach wie es dir geht
Kl: Es ist total schwer, euch das zu zeigen, wie es mir geht und das ich mir nicht aufhelfen kann...in mir ist alles wie versteinert, erstarrt, wie tot (schweres Atmen)
B: atme weiter, drück´s aus
Kl: (weint stark, atmet angestrengt…)es ist ein Schmerz der einfach festsitzt…es ist irgendwie ein ganz alter Schmerz, er sitzt so tief unten….im Wurzelchakra spür ich das. Er sitzt einfach nur fest. (Tiefes intensives Atmen…es schaukelt sich hoch das Gefühl…schreien, Töne kommen von selbst, Klientin steht auf) Ich brauche den Boden unter den Füßen! (Klientin zittert und weint)
B: Spür deine Füße
Kl: Die haben wieder Boden unter den Füßen….es steckt noch mehr fest.
B: Spür mal deine Beine
Kl: Die sind ganz kräftig vom stehen aber meine Hände kitzeln so
B: Schau mal zu der kleinen Petra
Kl: Ich sehe meine Kinder, die ermutigen mich, es auszudrücken. Es will noch mehr raus
B: Kannst du die kleine Petra sehen, schau mal wie es ihr geht
Kl: Sie sitzt da in der Ecke, sie hat Angst vor dem Kraftpotential was da noch raus will, vor diesem brüllen und schreien
B: Sag´s ihr
Kl: Du hast Angst vor dem was da raus will, du brauchst keine Angst habe. Sie kennt es
B: Was ist dein Impuls wenn du siehst, das sie Angst hat?
Kl: Zu ihr hingehen
B: Wie reagiert sie wenn du zu ihr kommst?
Kl: Sie findet es gut, weil ich das noch nie gemacht habe
B: Spür mal und schau sie dabei an….und spür mal wie weit du gehen kannst.
Kl: Ich nehme ihre Hand in meine und in mir ist es ganz warm.
B: Schau zu dieser Hand…und spür sie mal.
Kl: (weinen......…) ich habe mir noch nie so einen kleinen Teil von mir zurück geholt
B: Wer ist jetzt da, was spürst du?
Kl: Es ist eine ganz kleine Petra, die ist erst ein Jahr. Soweit bin ich noch nie zurückgegangen, mir einen Anteil zu holen. Meine beiden Kinder stehen hinter mir, dass ist als ob wir eine Familie wären, so mit Zuwachs
B: Wie fühlst du dich?
Kl: Irgendwie größer, gewachsen, kompletter, es ist mehr Ruhe in mir
B: Dann spür einfach diese Ruhe (leise Entspannungsmusik wird eingespielt um all die neuen Qualitäten zu ankern)
ENDE



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